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Fett-Weg-Spritze (Injektionslipolyse)

Die Fett-Weg-Spritze, fachlich korrekt als Injektionslipolyse bezeichnet, ist ein populäres, minimal-invasives Verfahren der ästhetischen Medizin zur Behandlung kleiner, hartnäckiger Fettdepots. Sie bietet eine nicht-chirurgische Alternative für all jene, die sich an lokalen Problemzonen stören, für die eine operative Fettabsaugung jedoch zu aufwendig wäre.

Dieser Artikel erklärt Ihnen auf wissenschaftlicher Basis, wie die Fett-Weg-Spritze funktioniert, für welche Areale sie geeignet ist, welche Grenzen sie hat und wie sie sich von einer Fettabsaugung unterscheidet.

Disclaimer
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  • Dieser Artikel dient der reinen Information und ersetzt keine ärztliche Diagnose oder Beratung. Für die Erstellung eines individuellen Behandlungsplans ist das Gespräch mit einem qualifizierten Facharzt (Dermatologe, Plastischer Chirurg) unerlässlich.
Fett-Weg-Spritze

Was ist die Fett-Weg-Spritze?

Die Injektionslipolyse ist ein medizinisches Verfahren, bei dem ein spezieller Wirkstoffcocktail direkt in ein umschriebenes, unerwünschtes Fettdepot injiziert wird, um die dortigen Fettzellen (Adipozyten) aufzulösen. Der Körper baut die zerstörten Fettzellen und die freigesetzten Fette anschließend über das Lymphsystem und die Leber auf natürliche Weise ab.

Das Ergebnis ist eine dauerhafte Reduktion des Fettgewebes an der behandelten Stelle.

Das Wirkprinzip: Eine gewollte Entzündung zum Fettabbau
Der Hauptwirkstoff der Injektionslipolyse ist heute nahezu ausschließlich Desoxycholsäure, teils in Kombination mit Phosphatidylcholin (PPC). In der EU ist insbesondere Desoxycholsäure (z. B. für das Kinnfett) zugelassen.

  1. Injektion: Der Wirkstoff wird mit feinen Nadeln fächerförmig in das zu behandelnde Fettpolster gespritzt.
  2. Zellauflösung: Die injizierte Substanz löst eine lokale, künstlich herbeigeführte und gewollte Entzündungsreaktion aus. Diese Reaktion zerstört die Membranen der Fettzellen, die daraufhin platzen.
  3. Abtransport: Das freigesetzte Fett wird von den körpereigenen Fresszellen (Makrophagen) aufgenommen und über das Lymphsystem zur Leber transportiert, wo es verstoffwechselt wird.

Die sichtbaren Zeichen dieser Entzündungsreaktion – Rötung, Schwellung, Druckempfindlichkeit – sind also kein unerwünschter Nebeneffekt, sondern ein Zeichen, dass die Behandlung wirkt.

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Die entscheidende Abgrenzung: Feintuning, keine Gewichtsreduktion

Die Fett-Weg-Spritze ist kein Mittel zur Gewichtsabnahme. Sie ist ein Instrument zur Körperkonturierung und Modellierung im kleinen Rahmen.

Die Anwendungsbereiche im direkten Vergleich

Kriterium Fett-Weg-Spritze (Injektionslipolyse) Fettabsaugung (Liposuktion)
Ziel Feintuning kleiner, lokaler Fettdepots Entfernung größerer Fettmengen
Methode Injektion eines Wirkstoffs Chirurgisches Absaugen von Fettzellen
Anästhesie Keine oder nur lokale Betäubungscreme Meist Vollnarkose oder Dämmerschlaf
Invasivität Minimal-invasiv Operativer Eingriff
Ausfallzeit Gering (einige Tage Schwellung) Deutlich (mehrere Wochen Kompressionskleidung)
Ergebnis Schrittweise Reduktion über mehrere Wochen Sofort sichtbare Volumenreduktion
Ideal für… Doppelkinn, ‚Hamsterbäckchen‘, kleine Bauch- oder Hüftpölsterchen Größere Depots an Bauch, Beinen, Hüften (‚Reiterhosen‘)

Typische Anwendungsbereiche der Fett-Weg-Spritze

Gesicht: Doppelkinn (die Paradedisziplin), Hängebäckchen, Nasolabialhügel.

Körper: Kleine Fettdepots am Bauch, an den Hüften („Love Handles“), an den Oberschenkelinnenseiten, „BH-Fett“ am Rücken oder an der Achsel.

Risiken und die Bedeutung der Absicherung

Die Injektionslipolyse gilt in den Händen eines erfahrenen Arztes als risikoarm. Dennoch handelt es sich um einen medizinischen Eingriff.

Erwartbare Nebenwirkungen:

  • Starke Schwellungen
  • Rötungen
  • Blutergüsse
  • Druckschmerzhaftigkeit

für mehrere Tage sind normal und Zeichen der Wirkung.

 

Mögliche Komplikationen:

  • Unregelmäßige Ergebnisse (Dellenbildung)
  • Knötchenbildung (Granulome)
  • Entzündungen oder
  • in sehr seltenen Fällen Gewebeschäden (Nekrosen) bei unsachgemäßer Injektion

Da es sich um einen ästhetischen Eingriff handelt, werden die Kosten für die Behandlung von Komplikationen nicht von der Krankenkasse übernommen.

Eine Folgekostenversicherung kann finanzielle Sicherheit bieten für den Fall, dass nach Ihrer Behandlung eine medizinisch notwendige Nachbehandlung erforderlich werden sollte – gerne informieren wir Sie persönlich zu Ihren Möglichkeiten.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Fett-Weg-Spritze

Was kostet die Fett-Weg-Spritze?
Die Kosten hängen vom behandelten Areal und der benötigten Wirkstoffmenge ab. Eine Sitzung zur Behandlung eines Doppelkinns kostet in der Regel zwischen 250 und 450 Euro.
Wie viele Behandlungen sind nötig?
Meist sind 2 bis 4 Behandlungen im Abstand von 4 bis 6 Wochen erforderlich, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Wann sehe ich das Ergebnis?
Da der Körper Zeit benötigt, um die zerstörten Fettzellen abzubauen, ist das Endergebnis erst nach etwa 8 Wochen nach der letzten Behandlung sichtbar.
Ist das Ergebnis dauerhaft?
Ja. Die an der behandelten Stelle zerstörten Fettzellen werden vom Körper nicht neu gebildet. Die an der behandelten Stelle zerstörten Fettzellen werden dauerhaft entfernt. Allerdings können verbliebene Fettzellen bei Gewichtszunahme wieder größer werden, sodass sich neue Fettansammlungen entwickeln können.
Wer darf die Fett-Weg-Spritze anwenden?
Die Injektionslipolyse darf in Deutschland nur von approbierten Ärzten durchgeführt werden. Heilpraktiker dürfen die Injektionslipolyse nur unter Beachtung der rechtlichen Grenzen durchführen; verschreibungspflichtige Präparate sind ihnen nicht erlaubt. Aufgrund der Komplexität und der Risiken wird dringend empfohlen, sich ausschließlich an einen Arzt mit entsprechender Qualifikation und Erfahrung zu wenden.