Backgorund image

Genitalchirurgie

Die Genitalchirurgie, oft auch als Intimchirurgie bezeichnet, umfasst verschiedene chirurgische Verfahren aus Fachrichtungen wie Plastische und Ästhetische Chirurgie, Gynäkologie und Urologie. Die Gründe für einen solchen Eingriff sind sehr persönlich und können von funktionellen Beschwerden bis hin zum Wunsch nach einer ästhetischen Harmonisierung reichen.

Dieser Artikel gibt Ihnen einen klaren, respektvollen und wertfreien Überblick über das Fachgebiet der Genitalchirurgie und stellt die häufigsten Eingriffe für Frauen und Männer vor.

Disclaimer
Disclaimer
  • Dieser Artikel dient der reinen Information und ersetzt keine ärztliche Diagnose oder Beratung. Für die Erstellung eines individuellen Behandlungsplans ist das Gespräch mit einem qualifizierten Facharzt (Dermatologe, Plastischer Chirurg) unerlässlich.
Themabild: Genitalchirurgie

Was ist Genitalchirurgie?

Die Genitalchirurgie ist ein Überbegriff für operative Eingriffe zur Korrektur, Rekonstruktion oder ästhetischen Veränderung der äußeren Geschlechtsorgane. Sie ist ein interdisziplinäres Tätigkeitsfeld, das von spezialisierten Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Gynäkologie und Urologie ausgeübt wird. Die Eingriffe können sowohl funktionell als auch rein ästhetisch motiviert sein.

Das Spektrum der Genitalchirurgie

Die Eingriffe unterscheiden sich naturgemäß nach dem Geschlecht. Das Ziel ist jedoch immer, ein Ergebnis zu erzielen, das die Funktion erhält oder verbessert und den ästhetischen Vorstellungen der Patientin oder des Patienten entspricht.

Häufige Eingriffe in der weiblichen Genitalchirurgie

Die Nachfrage nach weiblicher Intimchirurgie ist in den letzten Jahren gestiegen. Die häufigsten Eingriffe sind:

Schamlippenverkleinerung (Labienreduktion):

Einer der häufigsten Eingriffe. Hierbei werden vergrößerte innere Schamlippen, die funktionelle (z.B. Schmerzen beim Sport) oder ästhetische Probleme verursachen, chirurgisch verkleinert.

Schamlippenvergrößerung (Labienaugmentation):

Betrifft meist die äußeren Schamlippen, die durch Alterung oder Gewichtsverlust an Volumen verloren haben. Die Aufpolsterung erfolgt in der Regel mit Eigenfett oder Hyaluronsäure.

Klitorismantelstraffung:

Oft in Kombination mit einer Schamlippenverkleinerung, um einen Hautüberschuss über der Klitoris zu korrigieren und ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen.

Häufige Eingriffe in der männlichen Genitalchirurgie

Auch bei Männern gibt es verschiedene operative Möglichkeiten zur Korrektur oder Veränderung des Genitals:

Penisvergrößerung (operative Verlängerung):

Hierbei wird durch die Durchtrennung eines Haltebandes an der Peniswurzel der „innere“, im Körper verborgene Teil des Schwellkörpers nach außen verlagert, was zu einem Längengewinn im schlaffen Zustand führt.

Penisverdickung:

Die Umfangsvermehrung des Penisschafts wird überwiegend mit Eigenfett durchgeführt; die Verwendung von Hyaluronsäure-Fillern ist deutlich seltener und wird aufgrund möglicher Risiken zurückhaltender bewertet.

Beschneidung (Zirkumzision):

Die Entfernung der Vorhaut, die sowohl aus medizinischen (z.B. bei einer Phimose) als auch aus religiösen oder ästhetischen Gründen durchgeführt wird.

Arzt

Die entscheidende Rolle der Facharztwahl

Die Genitalchirurgie erfordert nicht nur exzellentes chirurgisches Können, sondern auch ein tiefes Verständnis der komplexen Anatomie und der sensiblen Nervenstrukturen. Die Wahl des richtigen Operateurs ist der absolut entscheidende Faktor für ein sicheres und zufriedenstellendes Ergebnis.

Qualifikation: Wenden Sie sich ausschließlich an einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, einen Facharzt für Gynäkologie oder einen Facharzt für Urologie, der eine nachweisbare Spezialisierung und hohe Fallzahlen in der Intimchirurgie vorweisen kann.

Glossar Icon
Wissen tanken?
In unserem Glossar findest du einfache Erklärungen und hilfreiche Infos – kompakt und verständlich aufbereitet.

Risiken der Genitalchirurgie und die Bedeutung der Absicherung

Intimchirurgische Eingriffe sind Operationen mit spezifischen Risiken:

  • Allgemeine Risiken wie Nachblutungen, Schwellungen, Wundheilungsstörungen und Infektionen.
  • Spezifische Risiken wie Asymmetrien, unbefriedigende ästhetische Ergebnisse, Narbenprobleme und insbesondere die Beeinträchtigung der Sensibilität und sexuellen Funktion.

Die Kosten für die Behandlung solcher Komplikationen oder für einen notwendigen Revisionseingriff werden nur in seltenen, klar medizinisch begründeten Fällen von der Krankenkasse übernommen. Eine Folgekostenversicherung ist dafür konzipiert, Sie vor den finanziellen Belastungen von medizinisch notwendigen Behandlungen nach einem ästhetischen Eingriff zu schützen. Informieren Sie sich jetzt über die Absicherung Ihrer Operation.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Genitalchirurgie

Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für einen intimchirurgischen Eingriff?
Eine Kostenübernahme ist selten und wird nur bei einer eindeutig nachgewiesenen, schweren funktionellen Beeinträchtigung geprüft. Beispiele sind extreme Schmerzen durch vergrößerte Schamlippen oder eine medizinisch notwendige Beschneidung. Rein ästhetische Wünsche sind immer eine Selbstzahlerleistung.
Beeinflussen die Eingriffe die sexuelle Funktion oder Empfindsamkeit?
Das oberste Ziel jeder seriösen Genitalchirurgie ist der vollständige Erhalt der Funktion und Sensibilität. Bei modernen, nervenschonenden Techniken und Durchführung durch einen erfahrenen Spezialisten ist das Risiko einer dauerhaften Beeinträchtigung bei erfahrener Durchführung selten, aber grundsätzlich möglich und muss im Aufklärungsgespräch thematisiert werden.
Wie lange ist die Ausfallzeit nach einem intimchirurgischen Eingriff?
Dies ist stark vom Eingriff abhängig. In der Regel ist eine körperliche Schonung für 1-2 Wochen erforderlich. Auf Sport, Geschlechtsverkehr, Saunabesuche und Radfahren sollte in der Regel für mehrere Wochen, meist 4 bis 6 Wochen, verzichtet werden, abhängig vom Heilungsverlauf.