Ohrenkorrektur – Otoplastik / Otopexie
Die Ohrenkorrektur, medizinisch auch Otoplastik oder Otopexie genannt, ist ein häufiger Eingriff der Plastischen Chirurgie. Ziel ist es, die Form, Größe oder Stellung der Ohrmuschel zu optimieren, sodass das Ohrharmonisch zum Gesicht passt. Besonders bei abstehenden Ohren(umgangssprachlich oft als Segelohren bezeichnet), bei denen der Knorpelder Ohrmuschel so geformt ist, dass die Ohren deutlich vom Kopf abstehen (oft definiert als ein Winkel von mehr als 30 Grad), kann dieser Eingriff das äußere Erscheinungsbild verbessern und oft eine damit verbundene psychische Belastung reduzieren. Die Ohren werden dabei operativ in die gewünschte Position gebracht.
- Was ist eine Ohrenkorrektur (Otoplastik/Otopexie)?
- Für wen ist die Korrektur der Ohren geeignet?
- Der Ablauf der Ohrenkorrektur: Vom Beratungsgespräch bis zum Eingriff
- Mögliche Komplikationen und Risiken des Eingriffs
- Nachsorge: Heilung und das Tragen eines Stirnbandes
- Kosten der Ohrenkorrektur und die Rolle der Folgekostenversicherung
- Fragen und Antworten zur Ohrenkorrektur (FAQ)

Was ist eine Ohrenkorrektur (Otoplastik/Otopexie)?
Eine Ohrenkorrektur ist ein operativer Eingriff, der darauf abzielt, Fehlstellungen der Ohrmuschel zu korrigieren. Die häufigste Indikation ist die Korrektur abstehender Ohren. Ursache hierfür ist meist eine unterentwickelte Hauptknorpelfalte des Ohres (Anthelix) oder ein zu großer Anteil des Ohrknorpels (Concha). Neben Segelohren können auch Asymmetrien, zu große Ohren oder verformte Ohrläppchen durch eine Otoplastik korrigiert werden.
- Ohren anlegen lassen bei Kindern: Besonders Kinder leiden oft unter Hänseleien in der Schule aufgrund abstehender Ohren. Eine Korrektur der Ohren wird oft vor dem Schuleintritt, im Alter von 5 bis 6 Jahren, empfohlen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Ohrknorpel noch gut formbar und das Ohr weitgehend ausgewachsen.
- Ohrenkorrektur bei Erwachsenen: Viele Erwachsene entscheiden sich für eine Ohrenkorrektur, um ihr ästhetisches Erscheinungsbild der Ohren zu verbessern und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Der Ablauf der Ohrenkorrektur: Vom Beratungsgespräch bis zum Eingriff
Vor jeder Operation am Ohr steht eine umfassende Beratung über den Eingriff bei einem qualifizierten Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Hier können Sie einen Termin vereinbaren, um Ihre Wünsche zu besprechen.
- Narkose/Anästhesie: Der Eingriff kann meist ambulant durchgeführt werden. Oft erfolgt er in örtlicher Betäubung, häufig kombiniert mit einem Dämmerschlaf (örtlicher Betäubung mit Dämmerschlaf). Bei Kindern oder auf speziellen Wunsch ist auch eine Vollnarkose möglich.
- Operationstechniken: Es gibt verschiedene Techniken, inklusive der Fadenmethode. Die häufigste Methode beinhaltet einen kleinen Schnitt an der Rückseite der Ohrmuschel oder auf der Rückseite des Ohres. Von dort aus legt der Chirurg den Ohrknorpel frei. Der Knorpel wird dann neu geformt – durch Ausdünnen, Ritzen oder Formen – und mit feinen Nähten in der neuen Position gebracht und fixiert. Ziel ist ein natürliches Aussehen.
- Dauer des Eingriffs: Die Ohrenkorrektur für beide Ohren dauert etwa eine bis zwei Stunden. Ein einzelner Eingriff dauert etwa eine Stunde.
Die Wahl eines erfahrenen Chirurgen und eine sorgfältige Nachsorge sind entscheidend, um Risiken bei der Korrektur der Ohren zu minimieren.

Nachsorge: Heilung und das Tragen eines Stirnbandes
Direkt nach der Otoplastie wird ein schützender Kopfverband angelegt.
Kopfverband und Stirnband: Dieser erste Verband wird innerhalb weniger Tage entfernt. Danach ist das Tragen eines Stirnbandes sehr wichtig. Das Stirnband muss für ca. eine Woche Tag und Nacht getragen werden, danach für weitere fünf Wochen oder drei bis vier Wochen nachts (insgesamt oft bis zu sechs Wochen), um die Ohren zu schützen.
Gesellschafts- und Arbeitsfähigkeit: Die meisten Patientinnen und Patienten sind nach etwa einer Woche wieder arbeits- und gesellschaftsfähig.
Sport und Freizeit: Auf Sport sollte für etwa vier Wochen verzichtet werden, Kontaktsportarten sogar bis zu sechs Wochen nach der Operation. Auch das Tragen von Ohrringen ist erst nach vollständiger Abheilung ratsam.
- Kostenübernahme: Bei Kindern mit starker psychischer Belastung durch abstehende Ohren ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse manchmal möglich. Bei Erwachsenen ist es meist eine Selbstzahlerleistung.
- Folgekostenversicherung: Komplikationen nach einer ästhetisch motivierten Ohrkorrektur können medizinisch notwendige Nachbehandlungen erfordern, deren Kosten nicht immer von der regulären Krankenversicherung getragen werden. Um sich vor diesen unvorhergesehenen finanziellen Belastungen zu schützen, ist der Abschluss einer speziellen Folgekostenversicherung vor dem Eingriff sehr zu empfehlen. Diese kann die Kosten für notwendige Behandlungen nach einer Komplikation abdecken.