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Ohrenverkleinerung: Die operative Korrektur zu großer Ohren (Makrotie)

Während abstehende Ohren ein bekanntes Thema sind, leiden manche Menschen unter einem anderen Problem: Ihre Ohren stehen nicht unbedingt ab, sind aber in ihrer Gesamtheit zu groß (Makrotie) und wirken dadurch unproportional zum Rest des Gesichts. Für diese Indikation gibt es einen speziellen Eingriff der plastischen Chirurgie: die Ohrenverkleinerung.

Dieser Artikel erklärt Ihnen präzise und umfassend, was eine Ohrenverkleinerung ist, wie sie sich fundamental vom Ohrenanlegen unterscheidet und was Sie über den Ablauf und die unvermeidlichen Narben wissen müssen.

Disclaimer
Disclaimer
  • Dieser Artikel dient der reinen Information und ersetzt keine persönliche ärztliche Beratung. Eine Ohrenverkleinerung ist ein komplexer Eingriff, der eine genaue Analyse und Planung durch einen qualifizierten Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie oder einen HNO-Arzt erfordert.

Was ist eine Ohrenverkleinerung?

Die Ohrenverkleinerung, auch Ohrmuschelreduktion genannt, ist ein chirurgischer Eingriff, der darauf abzielt, die absolute Größe der Ohrmuschel zu reduzieren.

Im Gegensatz zum Anlegen abstehender Ohren, bei dem der Knorpel nur neu geformt wird, werden bei einer Ohrenverkleinerung tatsächlich Teile des Ohrknorpels und der darüber liegenden Haut dauerhaft entfernt, um die Gesamthöhe und/oder -breite des Ohres zu verringern.

Der entscheidende Unterschied: Verkleinern vs. Anlegen
Es ist von entscheidender Bedeutung, diese beiden Eingriffe klar zu unterscheiden, da sie unterschiedliche Probleme lösen und unterschiedliche Techniken erfordern.

Ohrenverkleinerung vs. Otoplastik (Ohren anlegen)

Kriterium Otoplastik (Ohren anlegen) Ohrenverkleinerung
Ziel des Eingriffs Korrektur abstehender Ohren durch Neumodellierung des Knorpels Reduktion der Ohrgröße durch Entfernung von Haut und Knorpel
Knorpelbehandlung Knorpel bleibt erhalten, wird lediglich neu geformt (z. B. Anthelixfalte) Chirurgische Entfernung von Knorpel zur Verkleinerung
Veränderung der Ohrgröße Keine – die Größe bleibt unverändert Ja – das Ohr wird insgesamt verkleinert
Typische Kombination Alleiniger Eingriff oder kombiniert mit Verkleinerung bei Bedarf Häufig in Kombination mit Otoplastik (z. B. bei großen, abstehenden Ohren)

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Wissen tanken?
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Für wen ist eine Ohrenverkleinerung ideal?

Die Ohrenverkleinerung ist die richtige Lösung für Patientinnen und Patienten, die ihre Ohren als zu groß, zu lang oder unharmonisch im Verhältnis zu ihrem Kopf und Gesicht empfinden. Dies kann die gesamte Ohrmuschel oder auch nur Teile davon, wie zum Beispiel überproportional große Ohrläppchen, betreffen. Der Eingriff wird in der Regel bei Jugendlichen ab etwa 16 Jahren oder Erwachsenen durchgeführt, sobald das Ohrwachstum abgeschlossen ist.

Die Operation: Ablauf und Schnittführung
Eine Ohrenverkleinerung wird in der Regel in Lokalanästhesie, eventuell mit zusätzlichem Dämmerschlaf, durchgeführt und dauert etwa 1,5 bis 2,5 Stunden.

  1. Anzeichnung: Der Chirurg markiert präzise die Anteile von Haut und Knorpel, die entfernt werden sollen, um ein symmetrisches und natürliches Ergebnis zu erzielen.
  2. Schnittführung und Entnahme: Eine gängige Technik ist die Entfernung eines keilförmigen Stücks aus dem oberen Bereich der Ohrmuschel, wobei der Schnitt möglichst in einer natürlichen Falte des Ohrmuschelrandes (Helix) platziert wird, sodass die spätere Narbe maximal unauffällig ist.
  3. Rekonstruktion: Nach der Entnahme werden die verbleibenden Knorpel- und Hautränder präzise und spannungsfrei wieder miteinander vernäht. Die Kunst des Chirurgen besteht darin, die natürliche, geschwungene Form des Ohres perfekt zu rekonstruieren.
  4. Ohrläppchenverkleinerung: Ist auch das Ohrläppchen zu groß, kann überschüssiges Gewebe am unteren Rand entfernt und das Läppchen neu modelliert werden. Die Narbe liegt hierbei unauffällig an der Unterkante.

Potenzielle Risiken und die richtige Absicherung für Ihre OP

Risiken der Ohrenverkleinerung

Die Ohrenverkleinerung gilt als Routineeingriff im Bereich der plastischen Chirurgie, birgt jedoch – wie jede Operation – spezifische Risiken:

  • Wundheilungsstörungen oder Infektionen, insbesondere eine Knorpelhautentzündung
  • Unbefriedigendes ästhetisches Ergebnis (z. B. sichtbare Knorpelkanten, Asymmetrie)
  • Auffällige Narbenbildung (hypertrophe Narben oder Keloide)
  • Vorübergehende oder seltene permanente Gefühlsstörungen am Ohr

Die Behandlung solcher Komplikationen kann aufwendig sein. Da es sich um einen rein ästhetischen Eingriff handelt, werden die Kosten hierfür nicht von der Krankenkasse übernommen. Eine Folgekostenversicherung bietet finanzielle Sicherheit für den Fall, dass nach Ihrer Operation eine medizinisch notwendige Nachbehandlung erforderlich werden sollte.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Ohrenverkleinerung

Was kostet eine Ohrenverkleinerung?
Da der Eingriff komplexer ist als das reine Ohrenanlegen, sind die Kosten in der Regel höher und liegen meist zwischen 3.500 und 5.500 Euro.
Wie lange dauert die Heilung?
Ähnlich wie beim Ohrenanlegen wird für etwa eine Woche ein Kopfverband und anschließend für mehrere Wochen nachts ein Stirnband getragen. Die stärksten Schwellungen klingen meist innerhalb der ersten 1-2 Wochen ab; leichte Restschwellungen können jedoch mehrere Wochen anhalten.
Ist das Ergebnis dauerhaft?
Ja, da Knorpel und Haut dauerhaft entfernt werden, ist das Ergebnis der Verkleinerung permanent.
Kann man eine Ohrenverkleinerung und das Ohrenanlegen kombinieren?
Ja. Wenn die Ohren sowohl zu groß als auch abstehend sind, wird der Chirurg beide Korrekturen in einem einzigen Eingriff durchführen, um ein harmonisches Gesamtergebnis zu erzielen.