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Pigmentstörung: Ein Überblick über Ursachen, Arten und Behandlungen

Ein ebenmäßiger Teint gilt als Zeichen gesunder und jugendlicher Haut. Zeigen sich jedoch unregelmäßige Verfärbungen, bräunliche Flecken oder helle Areale, spricht man von einer Pigmentstörung. Dies ist einer der häufigsten Gründe für einen Besuch beim Dermatologen, da die Veränderungen für Betroffene oft eine erhebliche ästhetische Belastung darstellen.

Dieser Artikel gibt Ihnen einen klaren und strukturierten Überblick über die Welt der Pigmentstörungen. Er erklärt, wie sie entstehen, welche unterschiedlichen Arten es gibt und welche modernen medizinischen Verfahren zur Behandlung zur Verfügung stehen.

Disclaimer
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  • Dieser Artikel dient der reinen Information und ersetzt keine ärztliche Diagnose. Jede Hautveränderung, insbesondere wenn sie neu auftritt, sich verändert, juckt oder blutet, muss von einem Facharzt (Dermatologen) untersucht werden, um bösartige Erkrankungen wie Hautkrebs auszuschließen.
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Was ist eine Pigmentstörung?

Eine Pigmentstörung ist eine sichtbare Farbveränderung der Haut, die durch eine gestörte Produktion des Hautfarbstoffs Melanin entsteht. Produzieren die pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) zu viel Melanin, kommt es zu dunkleren Arealen (Hyperpigmentierung).

Produzieren sie zu wenig oder gar kein Melanin, entstehen hellere Flecken (Hypopigmentierung). Die meisten ästhetisch relevanten und behandelbaren Pigmentstörungen fallen in die Kategorie der Hyperpigmentierung.

Die häufigsten Formen der Hyperpigmentierung
Obwohl sie sich ähneln können, haben die häufigsten Arten von Pigmentflecken unterschiedliche Ursachen und erfordern oft spezifische Behandlungsansätze.

1. Altersflecken / Sonnenflecken (Lentigines solares)

Dies sind die bekanntesten Pigmentflecken. Es handelt sich um kleine, scharf begrenzte, hell- bis dunkelbraune Flecken, die an den Stellen auftreten, die über Jahre der Sonne ausgesetzt waren: Handrücken, Unterarme, Gesicht und Dekolleté. Sie sind ein klares Zeichen für chronische Lichtschäden der Haut.

2. Melasma / Chloasma

Ein Melasma zeigt sich in Form von flächigen, oft symmetrischen, bräunlichen Verfärbungen, die typischerweise im Gesicht auftreten (Stirn, Wangen, Oberlippe). Diese Form der Hyperpigmentierung ist primär hormonell bedingt und tritt daher gehäuft bei Frauen während der Schwangerschaft („Schwangerschaftsmaske“) oder durch die Einnahme der Anti-Baby-Pille auf. UV-Strahlung ist der entscheidende Trigger, der Melasma-Flecken verschlimmern oder sichtbar werden lassen kann.

3. Post-inflammatorische Hyperpigmentierung (PIH)

Diese Art von Pigmentflecken entsteht als Folge einer vorangegangenen Entzündung oder Verletzung der Haut. Nachdem ein Pickel, eine Akne-Läsion, ein Ekzem oder eine Wunde abgeheilt ist, bleibt ein dunkler Fleck zurück. Dies tritt besonders häufig bei dunkleren Hauttypen auf.

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Moderne Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Pigmentstörungen erfordert Geduld und die richtige Methode für die jeweilige Art und Tiefe der Pigmentierung.

  • Lasertherapie (z.B. Pico Laser): Dies ist eine der effektivsten Methoden für viele, aber nicht alle Pigmentstörungen. Moderne Laser wie der Pikosekundenlaser können Pigmentansammlungen gezielt in winzige Partikel „zertrümmern“, die dann vom Körper abgebaut werden, ohne das umliegende Gewebe stark zu schädigen. Besonders wirksam bei Altersflecken und auch Tattoos; bei Melasma ist der Einsatz von Lasern jedoch aufgrund des hohen Rückfallrisikos und möglicher Verschlechterung umstritten.
  • Chemisches Peeling (z.B. TCA Peeling, Fruchtsäure Peeling): Hierbei werden die obersten Hautschichten durch eine Säure kontrolliert abgetragen. Mit der Schälung der Haut werden auch die oberflächlichen Pigmentansammlungen entfernt. Die nachwachsende Haut ist ebenmäßiger.
  • Topische Behandlungen (Cremes & Seren): Wirkstoffe wie Retinoide (Vitamin-A-Säure), Vitamin C, Azelainsäure oder Thiamidol können bei regelmäßiger Anwendung die Melaninproduktion beeinflussen und bestehende Flecken aufhellen. In manchen Fällen können auch weitere Substanzen wie Hydrochinon (ärztlich verschreibungspflichtig), Kojisäure oder Tranexamsäure eingesetzt werden.

 

Lasertherapie vs. chemisches Peeling vs. topische Behandlung

Kriterium Lasertherapie (z. B. Pico-Laser) Chemisches Peeling (z. B. TCA) Topische Behandlungen (Cremes)
Wirkprinzip Gezielte Zerstörung von Pigmenten durch hochfokussierte Lichtenergie Kontrolliertes Ablösen der oberen Hautschichten durch medizinische Säuren Langfristige Hemmung der Melaninproduktion und sanfte Aufhellung
Ideal für… Klar abgegrenzte, einzelne Flecken (z. B. Altersflecken) Großflächige, oberflächliche Störungen (z. B. Sonnenschäden, Melasma) Die tägliche Basisbehandlung, Vorbeugung und Aufhellung milder Pigmentierungen
Intensität Hoch bis sehr hoch; punktgenau und intensiv Mittel bis hoch; flächig und intensiv, je nach Konzentration Gering; langsamer und sanfter Prozess
Ausfallzeit Meist einige Tage bis über eine Woche (Krustenbildung, Rötung) Deutlich, ca. 5–10 Tage (sichtbarer Schälprozess) Keine
Ergebnis Schnelle und oft dauerhafte Ergebnisse nach wenigen Sitzungen Deutliche Verbesserung nach Abheilung; ggf. mehrere Sitzungen nötig Langsame, schrittweise Aufhellung über Monate bei täglicher Anwendung
Kosten Hoch pro Sitzung Mittel pro Sitzung Gering bis mittel, aber laufende Kosten
Die goldene Regel: Sonnenschutz ist nicht verhandelbar
Die absolute Grundlage für die Prävention von Pigmentstörungen und der entscheidende Faktor für den Erfolg JEDER Behandlung ist konsequenter, täglicher Sonnenschutz.

Verwenden Sie jeden Tag, auch bei bewölktem Himmel, ein Breitbandschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50+). Ohne diesen Schutz sind alle anderen Behandlungen langfristig wirkungslos, da die Sonne die Melaninproduktion sofort wieder anregt.

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Risiken und die Bedeutung der Absicherung

Professionelle Behandlungen wie Lasertherapien und medizinische Peelings sind intensive Eingriffe in die Hautstruktur. Bei unsachgemäßer Anwendung oder unzureichender Nachsorge (insbesondere beim Sonnenschutz) können Komplikationen auftreten:

  • Anhaltende Rötungen oder Schwellungen
  • Eine Verschlimmerung der Pigmentierung (postinflammatorische Hyperpigmentierung)
  • Helle Flecken (Hypopigmentierung)
  • Narbenbildung

Da es sich um ästhetische Behandlungen handelt, werden die Kosten für die Behebung solcher Komplikationen oft nicht von der Krankenkasse getragen. Eine Folgekostenversicherung bietet finanzielle Sicherheit für den Fall, dass nach Ihrer Behandlung eine medizinisch notwendige Nachbehandlung erforderlich werden sollte.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Pigmentstörungen

Sind Pigmentflecken gefährlich?
Die hier beschriebenen Arten sind in der Regel harmlos. Es ist jedoch für einen Laien unmöglich, einen harmlosen Altersfleck von einer Form des schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom) zu unterscheiden. Deshalb muss jede neue oder sich verändernde Pigmentierung von einem Dermatologen untersucht werden.
Was ist der Unterschied zwischen Altersflecken und Sommersprossen?
Sommersprossen sind genetisch bedingt, treten schon in der Kindheit auf und verblassen im Winter. Altersflecken entstehen durch jahrelange Sonnenschäden, treten meist erst ab 40 auf und bleiben das ganze Jahr über sichtbar.
Helfen Hausmittel gegen Pigmentflecken?
Hausmittel wie Zitronensaft oder Apfelessig sind nicht zu empfehlen. Sie können die Haut stark reizen und im schlimmsten Fall die Pigmentierung durch eine nachfolgende Entzündung sogar verschlimmern.
Wie lange dauert es, bis man Ergebnisse sieht?
Das hängt von der Methode ab. Nach einer Laserbehandlung kann die Aufhellung schon nach einer Sitzung sichtbar sein, oft sind aber mehrere Behandlungen nötig. Bei Cremes ist Geduld gefragt; hier können erste Verbesserungen nach 4 bis 8 Wochen auftreten, deutliche Ergebnisse zeigen sich meist erst nach mehreren Monaten konsequenter Anwendung.