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Definition: Blepharochalasis

Blepharochalasis (ICD-10 H02.3) ist definiert als eine idiopathische, rezidivierende Entzündung und Schwellung der Augenlider, die typischerweise die Oberlider betrifft und zu einer fortschreitenden Atrophie der Lidhaut, des subkutanen Gewebes und des Orbitaseptums führt. Dies resultiert in einer dünnen, faltigen, „zigarettenpapierartigen“ Haut und potenziell in einem Vorfall von Orbitalfett oder der Tränendrüse. Die Erkrankung kann unilateral oder bilateral auftreten und beginnt häufig in der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter. Obwohl sie manchmal mit dem Begriff „Schlupflider“ (Dermatochalasis) verwechselt wird, handelt es sich um eine distinkte Entität mit einer anderen Pathophysiologie.

Etymologie Blepharochalasis
Der Begriff Blepharochalasis leitet sich aus dem Griechischen ab: „blépharon“ (βλέφαρον) bedeutet „Augenlid“ und „chálasis“ (χάλασις) bedeutet „Erschlaffung“ oder „Lockerung“. Dies beschreibt treffend das klinische Bild der erschlafften Lidhaut als Folge der Erkrankung.

Synonyme Blepharochalasis

Gebräuchliche, wenn auch nicht immer präzise Synonyme oder verwandte Begriffe sind:

  • Liderschlaffung (nicht spezifisch)
  • Blepharochalase
  • Manchmal fälschlicherweise als „Schlupflider“ im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet, obwohl eine klare Differenzierung zur Dermatochalasis notwendig ist.

Englische Übersetzung Blepharochalasis

Die gängige englische Bezeichnung ist blepharochalasis oder blepharochalasis syndrome.

Ursachen/Ätiologie Blepharochalasis

Die genaue Ätiologie der Blepharochalasis ist oft idiopathisch (unbekannt). Es werden jedoch verschiedene Faktoren und Assoziationen diskutiert:

  • Rezidivierende, nicht-schmerzhafte Lidödeme: Diese Schübe von Schwellungen sind ein Kernmerkmal und führen zur Gewebsschädigung. Die Auslöser für die Ödeme sind oft unklar, wobei Stress oder hormonelle Schwankungen (z.B. während der Pubertät oder Menstruation) eine Rolle spielen könnten.

  • Genetische Prädisposition: Eine familiäre Häufung wurde in einigen Fällen beschrieben, was auf eine erbliche Komponente hindeutet.

  • Assoziation mit dem Ascher-Syndrom: Blepharochalasis ist ein Hauptmerkmal des seltenen Ascher-Syndroms, das zusätzlich durch eine doppelte Lippe (meist Oberlippe) und eine euthyreote Struma (Kropf) gekennzeichnet ist.

  • Immunologische Faktoren: Es gibt Hinweise auf eine mögliche immunologische Beteiligung, da in histopathologischen Studien IgA-Ablagerungen und perivaskuläre Entzündungszellen gefunden wurden.

  • Degenerative Prozesse: Langfristig kommt es zu einer Degeneration und Atrophie des elastischen und kollagenen Bindegewebes der Lidhaut.

  • Mögliche Trigger: Hormonelle Veränderungen, Infektionen, Traumata oder Allergien werden als potenzielle Auslöser der Ödem-Episoden diskutiert, sind aber nicht eindeutig belegt.

Symptome Blepharochalasis
Die klinischen Manifestationen der Blepharochalasis entwickeln sich typischerweise über Jahre hinweg und sind durch zwei Phasen gekennzeichnet: eine aktive Phase mit rezidivierenden Ödemen und eine spätere atrophische Phase.

Diagnose Blepharochalasis

Die Diagnose der Blepharochalasis wird primär klinisch gestellt, basierend auf der charakteristischen Anamnese (rezidivierende, schmerzlose Lidödeme, Beginn oft in jungen Jahren) und dem typischen Untersuchungsbefund der atrophischen Lidhaut.
Wichtige diagnostische Schritte umfassen:

  • Anamnese: Detaillierte Erhebung der Vorgeschichte bezüglich Beginn, Frequenz und Dauer der Lidschwellungen sowie Familienanamnese.

  • Inspektion der Lider: Beurteilung der Hauttextur (Dünnheit, Faltenbildung, Farbe), Lidstellung (Ptosis), Vorhandensein von überschüssiger Haut, Fettprolaps oder Tränendrüsenprolaps.

  • Prüfung der Lidkantenstellung: Zur Abgrenzung einer echten Ptosis.

  • Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie): Zur Objektivierung eventueller Gesichtsfeldeinschränkungen durch die herabhängende Lidhaut.

  • Ausschluss anderer Ursachen: Systemische Erkrankungen, die zu Lidödemen führen können (z.B. Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen), müssen ausgeschlossen werden.

  • Fotodokumentation: Zur Verlaufsbeobachtung und Planung therapeutischer Maßnahmen.
    Eine Biopsie ist in der Regel nicht erforderlich, kann aber in unklaren Fällen typische histologische Veränderungen zeigen (Verlust elastischer Fasern, verdünnte Dermis, lymphozytäre Infiltrate).

Therapie Blepharochalasis

Die Behandlung der Blepharochalasis richtet sich nach dem Stadium und dem Ausmaß der funktionellen oder ästhetischen Beeinträchtigung. Eine kausale Therapie, die die rezidivierenden Ödeme verhindert, ist nicht bekannt.

  • Konservative Maßnahmen:

    • In der akuten Ödem-Phase können kühlende Kompressen Linderung verschaffen, beeinflussen den Langzeitverlauf aber nicht.

    • Lymphdrainage wird kontrovers diskutiert und ist bei der dünnen, atrophischen Haut möglicherweise nicht zielführend oder sogar schädlich.

  • Chirurgische Therapie (Blepharoplastik):

    • Die definitive Behandlung erfolgt in der Regel chirurgisch, sobald die Erkrankung in eine ruhige, atrophische Phase übergegangen ist und keine akuten Schwellungen mehr auftreten.

    • Das Ziel der Operation (eine Form der Blepharoplastik) ist die Entfernung der überschüssigen, atrophischen Haut (Exzision).

    • Gegebenenfalls erfolgt zusätzlich eine Entfernung oder Repositionierung von prolabiertem Orbitalfett.

    • Bei begleitender Ptosis kann eine Korrektur des Lidhebermuskels (Levatoraponeurose) oder eine Tarsokonjunktivalismuskulektomie (Müller-Muskel-Resektion) erforderlich sein.

Die chirurgischen Eingriffe sollten von einem erfahrenen Lidchirurgen (okuloplastischen Chirurgen) durchgeführt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen und Komplikationen zu vermeiden.