
Definition: Blepharoplastik
Die Blepharoplastik ist ein operativer Eingriff der plastisch-ästhetischen Chirurgie zur Straffung und Korrektur der Ober- und/oder Unterlider. Dabei werden überschüssige Haut, Fettgewebe und gegebenenfalls auch ein Teil des erschlafften Augenringmuskels entfernt oder neu positioniert.
Die Hauptziele einer Blepharoplastik sind:
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Ästhetische Verjüngung: Ein offenerer, wacherer und jugendlicherer Blick.
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Funktionelle Verbesserung: Bei stark ausgeprägten Schlupflidern kann eine Blepharoplastik auch eine Einschränkung des Gesichtsfeldes beheben.
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Reduktion von Beschwerden: Manchmal können schwere Schlupflider zu einem Druckgefühl oder Kopfschmerzen führen.
Eine Blepharoplastik kann bei verschiedenen ästhetischen und funktionellen Problemen der Augenlider in Betracht gezogen werden:
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Oberlidstraffung (Korrektur von Schlupflidern):
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Deutlicher Hautüberschuss am Oberlid, der das Lid schwer erscheinen lässt oder sogar auf den Wimpern aufliegt.
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Vorwölbung von Fettgewebe am Oberlid.
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Einschränkung des oberen Gesichtsfeldes durch stark herabhängende Lidhaut.
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Müder, trauriger oder angestrengter Gesichtsausdruck.
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Unterlidstraffung (Korrektur von Tränensäcken und Falten):
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Ausgeprägte Schwellungen unter den Augen („Tränensäcke“), verursacht durch hervortretendes Fettgewebe.
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Überschüssige, faltige Haut am Unterlid.
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Dunkle Augenringe, die durch Schattenwurf bei Tränensäcken verstärkt werden.
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Erschlaffung des Unterlidrandes.
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Eine ausführliche Beratung durch einen erfahrenen Facharzt ist entscheidend, um festzustellen, ob eine Blepharoplastik die geeignete Methode ist und welche Technik im individuellen Fall zum besten Ergebnis führt.

Blepharoplastik: Beratung, Operation & Ergebnisse
a) Beratung und Planung:
Am Anfang steht ein ausführliches Gespräch mit einem qualifizierten Facharzt. Hier werden Ihre Wünsche erörtert, Ihre Augenpartie untersucht und die passende Operationsmethode festgelegt. Sie erhalten eine umfassende Aufklärung über den Eingriff, die Anästhesie, Risiken und den Heilungsverlauf. Gemeinsam wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.
b) Die Operation (Blepharoplastik):
Der Eingriff selbst erfolgt meist ambulant und dauert je nach Umfang 1 bis 3 Stunden.
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Anästhesie: Üblich sind Lokalanästhesie (oft bei Oberlidstraffung), Dämmerschlaf oder eine kurze Vollnarkose.
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Schnittführung und Technik: Bei der Oberlidstraffung wird der Schnitt in die Lidfalte gelegt, um Haut- und ggf. Fettüberschuss zu entfernen. Bei der Unterlidstraffung erfolgt der Schnitt knapp unterhalb des Wimpernkranzes oder an der Lidinnenseite, um Fettpolster zu reduzieren oder umzuverteilen und überschüssige Haut zu entfernen.
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Wundverschluss: Die Schnitte werden mit feinsten Fäden oder speziellem Gewebekleber verschlossen.
Das Ziel der Blepharoplastik ist eine natürlich wirkende Verjüngung der Augenpartie. Die meisten Patienten berichten von einem wacheren, frischeren und offeneren Blick. Bei funktionellen Einschränkungen durch Schlupflider kann auch das Gesichtsfeld verbessert werden. Das endgültige Ergebnis ist in der Regel nach einigen Wochen bis Monaten sichtbar, sobald alle Schwellungen vollständig abgeklungen sind und die feinen Narben gut verheilt und verblasst sind. Die Haltbarkeit des Ergebnisses ist meist langjährig, wenngleich der natürliche Alterungsprozess der Haut fortschreitet.

Blepharoplastik - Risiken und mögliche Komplikationen
Wie bei jedem operativen Eingriff gibt es auch bei der Blepharoplastik allgemeine und spezifische Risiken, über die Sie Ihr Arzt umfassend aufklären wird:
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Allgemeine OP-Risiken: Schwellungen, Blutergüsse (Hämatome), Wundheilungsstörungen, Infektionen, Narbenbildung.
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Spezifische Risiken der Lidstraffung:
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Vorübergehende Trockenheit der Augen, Brennen oder Tränenfluss.
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Leichte Asymmetrien der Lider oder Narben.
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Taubheitsgefühl im Bereich der Lider oder Wimpern (meist vorübergehend).
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Lidkantenfehlstellungen (z.B. ein leicht abstehendes Unterlid/Ektropium), die eine Nachkorrektur erfordern können.
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Sehr selten: Beeinträchtigung des Lidschlusses, Doppelbilder, Verletzung des Auges.
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Durch die Wahl eines qualifizierten und erfahrenen Facharztes sowie die sorgfältige Einhaltung der Nachsorgehinweise können viele Risiken minimiert werden. Denken Sie auch über eine Folgekostenversicherung nach, die im Falle von unerwarteten Komplikationen medizinisch notwendige Nachbehandlungen finanziell absichern kann.

Heilungsprozess und wichtige Nachsorgemaßnahmen
Die richtige Nachsorge ist entscheidend für ein optimales Ergebnis und einen schnellen Heilungsverlauf:
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Unmittelbar nach der OP: Kühlen der Augenpartie, um Schwellungen und Blutergüsse zu reduzieren. Oberkörper erhöht lagern.
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Die ersten Tage: Leichte Schwellungen und Blutergüsse sind normal und klingen meist innerhalb von 1-2 Wochen ab. Vermeiden Sie körperliche Anstrengung.
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Fadenzug: Die Fäden werden in der Regel nach 5-7 Tagen entfernt.
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Gesellschaftsfähigkeit: Die meisten Patienten sind nach etwa 1-2 Wochen wieder gesellschaftsfähig, leichte Restschwellungen oder Blutergüsse können mit Make-up kaschiert werden.
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Sport und Belastung: Auf Sport und schwere körperliche Arbeit sollten Sie für ca. 2-4 Wochen verzichten.
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Sonnenschutz: Schützen Sie die Narben für mehrere Monate konsequent vor direkter Sonneneinstrahlung (Sonnenbrille, Sonnencreme mit hohem LSF).
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Narbenpflege: Nach vollständiger Wundheilung kann eine spezielle Narbenpflege sinnvoll sein.
Ihr Arzt wird Ihnen detaillierte Anweisungen für die Nachsorge geben.